Forschung zur Körpersprache (Handgesten, Blickverhalten und Gesichtausdruck) bei Säuglingen und Kindern

“In vielen Kulturen betrachten Eltern und Pädagogen, Psychologen, Ärzte usw. die sprachliche Entwicklung eines Kindes als wichtigen Teil seiner gesamten Entwicklung. Für die meisten Eltern ist es ein großes Ereignis, wenn ihr Kind das erste Wort sagt (was meistens zwischen dem 12. und 18. Lebensmonat der Fall ist). Dagegen berichten Eltern selten davon, wenn ihr Kind zum ersten Mal auf ein Objekt zeigt, weil es dieses haben will, oder wenn es das erste Mal mit seinen Händchen flattern, um einen Vogel nachzuahmen. Wie ist das zu erklären?
Ich vermute, dass solche Signale einfach nicht beachtet werden, weil man sie nicht für so wichtig hält. Doch Kinder geben viele nonverbale Signale, bevor sie zu sprechen beginnen, und diese Signale sind wichtige Indikatoren dafür, dass das Kind seine Welt allmählich zu begreifen beginnt. Weil insbesondere kleine Kinder nicht die sprachlichen Fertigkeiten besitzen, um ihr Wissen und Verständnis verbal auszudrücken, werden ihre Fähigkeiten oft stark unterschätzt.” (Doherty-Sneddon, S.11)

Literaturtipp: Gwyneth Doherty-Sneddon: Was will das Kind mir sagen? Die Körpersprache des Kindes verstehen lernen. Verlag Hans Huber, Bern 2005

US-Amerikanische Forschung zu Gebärdensprache mit hörenden Babys und Kleinkindern

Kinder, die früh mit Gebärdensprache in Berührung kommen, entwickeln auch langfristig viele Vorteile daraus. Visuelle Reize stimulieren andere Teile des Gehirns als akustische. Es werden dadurch mehr synaptische Verbindungen für Denk- und Verarbeitungsprozesse aufgebaut. Dies unterstützt die Intelligenzentwicklung des Kindes positiv.

Durch Forschungen wurde außerdem eine stärkere Bindung zwischen Eltern und Kind und ein erhöhtes Interesse der Kinder an Büchern beobachtet.

Gebärden werden heute zur Unterstützung der Kommunikation vielfältig eingesetzt.
Zweisprachig aufwachsende Kinder nutzen Gebärdensprache als Brücke zwischen beiden Sprachen. Kinder mit Sprech- und Lernschwierigkeiten oder Behinderungen profitieren ebenfalls von Gebärden.

Das erste Buch mit dem Titel: “Baby-Sprache” zum Thema Gebärden mit hörenden Babys kam 2001 auf den deutschen Markt (vergriffen). Linda Acredolo und Susan Goodwyn beschreiben, wie einfach eine Zeichensprache von Eltern und Kindern gelernt werden kann. Ihre Erkenntnisse beruhen auf einer Langzeitstudie, die sie in den 90er Jahren durchgeführt haben.

Ebenfalls erforschte Dr. Joseph Garcia die Vorzüge von Gebärden in der Kommunikation mit Babys und entwickelte daraus ein erstes konkretes Lernprogramm für Eltern und ihre Kinder, welches in englischsprachigen Ländern bereits große Verbreitung gefunden hat “sign2me”. Mehr dazu unter: www.sign2me.com

Die Methode “signing smart” wurde in den 90er Jahren von den amerikanischen Entwicklungspsychologinnen M. Anthony und R. Lindert entwickelt. An diesem Ansatz orientiert sich das babySignal Konzept.
Mehr dazu unter www.signingsmart.com